English: tub / Español: bañera / Português: banheira / Français: baignoire / Italiano: vasca da bagno
Wanne bezeichnet im architektonischen Kontext ein meist vertieftes, flächiges oder gefasstes Bauteil, das Flüssigkeiten aufnehmen, zurückhalten oder ableiten soll. Die gebräuchlichste Form ist die Badewanne im Sanitärbereich. Darüber hinaus sind auch Bodenwannen, Dichtwannen (z. B. Weiße Wanne) oder technische Auffangwannen in Kellern, Garagen oder Industrieanlagen verbreitet.
Allgemeine Beschreibung
Eine architektonische Wanne kann verschiedene Funktionen übernehmen: Sie kann Bestandteil der Gebäudetechnik, der Baukonstruktion oder der Innenarchitektur sein. Der Begriff umfasst sowohl standardisierte Sanitärprodukte (z. B. Badewannen) als auch komplexe bauliche Konstruktionen (z. B. Bauwerksabdichtungen).
Im Wohnungsbau steht "Wanne" häufig synonym für die Badewanne – ein zentraler Bestandteil der Nasszelle. Sie ist funktional (Körperpflege), ergonomisch (Komfort), gestalterisch (Material, Farbe, Form) und technisch (Installation, Abdichtung) relevant. In der Baukonstruktion beschreibt "Wanne" dagegen eine Abdichtungsform – etwa die Weiße Wanne, die als wasserundurchlässige Stahlbetonwanne gegen drückendes Grundwasser dient.
Architektonisch wichtig ist, dass Wannenflächen korrekt in die Raumplanung integriert, technisch sicher angeschlossen und in Bezug auf Hygiene, Wartung und Ästhetik abgestimmt sind.
Typische Ausprägungen
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Badewanne: Freistehend, eingebaut oder teilversenkt; gefertigt aus Stahl-Email, Acryl, Mineralguss.
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Weiße Wanne: Abdichtendes Stahlbetonbauteil bei Kellern oder Tiefgaragen in grundwassergefährdeten Lagen.
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Schwarze Wanne: Abdichtung durch aufgebrachte Bitumenbahnen oder Kunststofffolien außen am Baukörper.
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Auffangwanne: Technische Wanne unter Anlagen oder Maschinen zur Rückhaltung von Flüssigkeiten.
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Bodenwanne: Vertiefter Duschbereich, barrierefrei oder als Duschwanne ausgeführt.
Empfehlungen
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Sanitärplanung früh einbeziehen: Größe, Einbaulage und Installationen der Wanne sollten frühzeitig abgestimmt werden.
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Bauphysik beachten: Abdichtung, Trittschall, Entwässerung und Wärmedämmung fachgerecht planen.
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Ergonomie und Nutzung abstimmen: Maße, Einstiegshöhen und Materialwahl an Zielgruppe anpassen.
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Qualitätsprodukte verwenden: Hochwertige Materialien und exakte Verarbeitung verhindern Folgeschäden.
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Bei Kellern oder Tiefgaragen: Einsatz der Weißen Wanne frühzeitig statisch und bauphysikalisch prüfen.
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Wartungszugang sicherstellen: Revisionsöffnungen und zugängliche Anschlüsse erleichtern Instandhaltung.
Anwendung im persönlichen Alltag
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In der Wohnung ist die Badewanne ein zentrales Komfortelement – bei Kindern, Wellness oder Pflegebedürftigkeit besonders geschätzt.
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Barrierefreie Duschwannen erhöhen die Nutzbarkeit im Alter und bei Bewegungseinschränkungen.
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In Eigenheimen mit Keller schützt eine Weiße Wanne zuverlässig gegen Grundwasser – relevant in hochwassergefährdeten Gebieten.
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Auffangwannen im Heizungsraum oder unter Öltanks dienen dem Umweltschutz.
Bekannte Beispiele
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Badewannenklassiker von Kaldewei oder Bette: Designprodukte mit hoher Materialqualität im gehobenen Wohnbau.
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Tiefgaragen in Innenstadtlagen: Weiße Wannen schützen zuverlässig gegen drückendes Grundwasser.
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Freibäder oder Wellnessanlagen: Große Wasserwannen (Becken) mit komplexer Technik und Abdichtung.
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Industrielle Produktionshallen: Chemikalienauffangwannen mit speziellen Beschichtungen.
Risiken und Herausforderungen
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Fehlende Abdichtung: Undichte Wannenanschlüsse führen zu Feuchteschäden in Böden und Wänden.
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Fehlplanung bei Weißen Wannen: Unzureichende Betonrezepturen oder Baufehler gefährden die Dichtigkeit.
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Rutschgefahr: Insbesondere bei glatten Badewannen-Oberflächen – Antirutschbeschichtungen empfehlenswert.
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Schallschutzprobleme: Nicht entkoppelte Wannen übertragen Laufgeräusche oder Wasserplätschern.
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Reparaturaufwand: Eingebaute Wannen ohne Zugang sind schwer zu warten oder auszutauschen.
Beispielsätze
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Die neue Badewanne wurde freistehend in der Mitte des Badezimmers positioniert.
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Im Keller schützt eine Weiße Wanne das Gebäude dauerhaft vor eindringendem Grundwasser.
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Die barrierefreie Duschwanne wurde bündig in den Estrich eingelassen.
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Die Auffangwanne unter dem Öltank verhindert Umweltschäden bei Leckagen.
Ähnliche Begriffe
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Duschtasse: Flache Ausführung einer Duschwanne, meist bodeneben oder leicht vertieft.
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Waschtisch: Sanitärbauteil für Handwaschbecken, häufig in Kombination mit einer Unterschranklösung.
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Dichtungsbahn: Abdichtungsmaterial in Schwarzer Wanne oder bei Wannenanschlüssen.
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Wasserhaltung: Maßnahmen zur temporären Ableitung von Grund- oder Oberflächenwasser auf Baustellen.
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Sanitärinstallation: Fachbereich für Wasserzufuhr, -entsorgung und Ausstattungen im Badbereich.
Artikel mit 'Wanne' im Titel
- Badewanne: Badewannen werden aus Hartschaum, Metall, Feuerton Gusseisen oder Kunststoff gefertigt und werden in vielfältigen Formen, zB. Kreis oder Oval angeboten
- Kellerwanne: Eine Kellerwanne wird benötigt, wenn der Grundwasserspiegel höher liegt als die geplante Gründungssohle. Es wird zwischen zwei Kellerwannen unterschieden:
- Schwarze Wanne: Die Schwarze Wanne ist eine Abdichtung aus Bitumen oder Kunststoffbahnen, die im Boden befindliche Bauteile vor eindringender Feuchtigkeit schützen.
- Weiße Wanne: Eine Weiße Wanne ist ein wasserundurchlässiges Bauwerk, das neben seiner Abdichtung gegen eindringende Feuchtigkeit auch eine tragende Funktion übernimmt
Weblinks
- umweltdatenbank.de: 'Wanne' im Lexikon der umweltdatenbank.de
Zusammenfassung
Die Wanne ist im architektonischen Kontext ein vielseitig einsetzbares Bauteil – von der komfortorientierten Badewanne über funktionale Duschwannen bis zur bautechnisch anspruchsvollen Weißen Wanne. Ihre fachgerechte Planung, Integration und Ausführung trägt wesentlich zur Funktionalität, Sicherheit und Wohnqualität eines Gebäudes bei.
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